Wie aufgetragen erschien ich diesmal in anderem Kontext in alter Kleidung.

Mein Herz pochte, meine Nervosität war im absoluten Höhepunkt, innerlich zitternd, doch ich wusste, dass mir das äußerlich oft keiner anmerkt.

Einerseits war ich früh da, um in Ruhe anzukommen, doch auch das Warten machte mich wahnsinnig. Tausend Dinge des Kontextes verunsicherten mich, nur der Gedanke an dich nicht. Nein, das war eigentlich der einzige, der mich beruhigte, ich wusste, wenn ich bei dir ankomme, finde ich Ruhe, auch wenn das, was du vorhattest, etwas völlig neues für mich war, freute ich mich darauf.

Irgendwann war es soweit, du kamst auf mich zu legtest mir ein Kettenhalsband um und befestigtest eine Leine – ich folgte dir.

Angekommen, nahmst du mich auf dem Boden hinter mir sitzend in den Arm. Ich spürte dich vertraut und doch kreisten noch viele Gedanken in mir und ich brauchte Zeit um anzukommen.

Die Augenbinde half mir wieder beim Abtauchen und du begannst mit der Fesselung meiner Arme nach hinten, dem verschnüren meines Oberkörpers, Seile um meine Brüste herum, deine Seile die sich mehr und mehr um mich schmiegten und mich mehr und mehr umarmten und gleichzeitig traumhaft wehrlos machten. Weiter ging es um meine Beine, du fesseltest sie zusammen, bis ich komplett in deinen Seilen verschnürt war, wehrlos, hilflos, ausgeliefert und doch in diesem Zustand unendlich glücklich.

Ich lag auf dir, in deinen Armen, du beugtest dich über mich. Und dann hörte ich sie die Schere, wie sie schnitt, kleine Löcher in meine Kleidung… erst an harmlosen Stellen, doch sie schnitt immer weiter…

In winzig kleinen Schritten, in aller Langsamkeit schnittest du weiter und weiter… und ich spürte wie du mehr und mehr, kleine Flächen meiner Haut entblößtest..

Heute hatte ich meine geliebten Halterlosen an und eine alte Hotpants aus etwas durchsichtiger Spitze. Du streicheltest mich, deine Finger wanderten und fanden ihren Weg zu Berührungen, die mich heute noch, bei dem Gedanken an sie, leicht zucken lassen.

Und wenn ich mich tausendfach wiederhole, dieses Gefühl völlig gefesselt wehrlos in deinen Armen zu liegen, nicht wirklich zu wissen was passiert, aber mich im völligen Vertrauen dir auszuliefern und dann deine Berührung zu spüren, ist einfach nur vollkommen göttlich.

In diesem Vertrauen gehe ich ganz einfach in die Tiefen meiner Tiefen und lasse zu, wonach mir giert. Ergebe mich, lasse mich fallen, will mich nur öffnen, doch meine Beine sind verbunden.

Gemeiner weise, weichen deine zauberhaften Berührungen und widmen sich wieder der Schere.

Du schneidest weiter, nach und nach entblößt du meine Brüste, berührst sie, streichelst sie und ich versuche mir deinen Blick dabei vorzustellen, wie du ganz langsam die Nacktheit meines Körpers mit deinen Augen, mit deinen Fingern erforschst.

Erste Stellen meiner Haut sind entblößt, deine Blicke streicheln sie, deine Finger streicheln sie und zwischendurch eine leicht raue Bürste im Kontrast – das Zarte und das Raue wechseln sich ab.

Und wieder höre ich die Schere, ich spüre sie, wie sie nach und nach zwischen den um mich gebundenen Seilen alles frei schneidet, die Fetzen holst du unter den Seilen hervor, nach und nach bis du irgendwann bei meinem Schlüpfer ankommst und auch dieser muss dran glauben, nach und nach in kleinen Schritten, bis du mich irgendwann völlig entblößt hast.

Ich liege nackt vor dir, in deinen Seilen, in deinen Armen, irgendwann spüre ich deine Lippen über meine Brüste gleiten, dann wieder deine Finger, wie sie mich erforschen, ihren Weg finden, meine Feuchtigkeit entdecken, meinen geheimsten Ort erforschen, ertasten, vereinnahmen, in mich eindringen und jede Millisekunde steigert meinen Genuss.

Meinen Körper lasse ich einfach fließen, er verzehrt sich, bewegt sich im Takt, will sich unendlich öffnen, sich dem Spiel deiner Finger völlig hingeben, völlig hemmungslos genießen.

Ich winde mich genussvoll, lasse meinem Atem freien Lauf in seiner Erregtheit, bin außerhalb von Zeit und Raum und spüre nur dich, deine Berührungen, deine Umarmungen, dein Seil – meine völlige Hingabe meiner Tiefe…

Einige kleine und größere Wellen und Zuckungen durchfluten meinen Körper, bis er in sich windet und dann in sich zusammen fällt und doch fest gehalten von dir und deinem Seil.

Noch lange gehalten, eigentlich endlos bleiben wollend an diesem Ort, tief in deiner Geborgenheit.

Irgendwann brauchen meine Arme ihre Freiheit, du gabst sie ihnen. Ich kuschelte mich ein und ließ meine Finger ein winziges bisschen auf Forschungsexpedition gehen. Was sie fanden fühlte sich unglaublich gut an, ich mag deine Haare auf der Brust total.

Langsam bandest du mich aus den Seilen, es war unglaublich schwer zurück zukommen, kleine Emotionen des Scham der Nacktheit kamen ans Tageslicht und doch das absolute Vertrauen in dich blieb.

Um uns lagen die Fetzen meiner Kleidung in vielen kleinen Stücken.

Die Emotionen aus der Tiefe mit ins Leben zu nehmen war nicht ganz einfach, doch du warst da und halfst mir mit deinen beruhigenden Worten.

Ich bin glücklich, während ich das hier alles schreibe, ich bin meiner Intuition gefolgt und sie hat mich zu dir und zu den Beginn eine wundervolle Reise geführt.

 

15. Oktober 2016